Vattenfall – 
Next Generation BI

Der Klimawandel, die Energiewende und auch der Strukturwandel verändern die Energiebranche gerade nachhaltig. Damit stellen sie auch für Vattenfall, den viertgrößten Stromkonzern in Deutschland, große Herausforderungen dar.

Ansatz

Einheitliche Datenanalyse bei Vattenfall

Das erklärte Ziel, zu einem modernen, zukunftsgewandten Unternehmen zu werden, ist dabei nicht minder ambitioniert: CO2 neutral innerhalb einer Generation. Ein Vehikel dafür bietet die neu geschaffene Data & Analytics Plattform. Mit vordefinierten Templates können die rund 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einfach, schnell und vor allem konzernweit einheitlich Unternehmensdaten nutzen.

Herausforderung

Bereitstellen von zentralen Cloud-Diensten

„Wir haben mit traditioneller IT und eigenen Rechenzentren gearbeitet – es gab weder eine Enterprise Cloud-Lösung noch eine Big Data Architektur“, fasst Matthias Krüger, Manager Digital Platform Enablement bei der Vattenfall IT, die Ausgangssituation zusammen. „Relevante Datenmengen von z.B. Sensoren oder Kunden konnten wir in dieser Größenordnung nicht auswerten.“ So hatten sich einige Geschäftsbereiche des Energieversorgers bereits dazu entschlossen, eigene Cloud Projekte zu starten. Die Folge war eine Vielzahl dezentraler Digitalisierungsinitiativen. Lokale Rechenzentren stießen dabei immer häufiger an ihre Kapazitätsgrenzen. „Hinzu kam, dass das Thema Big Data nicht zentral geregelt und somit nicht für alle gleichermaßen nutzbar war“, sagt Matthias Krüger. Die spezifischen Lösungen und Big Data Cluster für die jeweiligen Geschäftseinheiten waren hoch manuell, individuell implementiert und nicht skalierbar. Das führte soweit, dass die Vattenfall IT keinen ausreichenden Support für die dezentralen Cloud Lösungen erbringen konnte.

Diese Entwicklung hatte zur Folge, dass sich immer mehr redundante Daten in zahlreichen Silos aufbauten. Somit konnte das Potential, das in den verschiedenen Unternehmensdaten lag, nicht ausreichend genutzt werden – weder um Geschäftsprozesse zu optimieren noch um datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Die Zeit für einen Paradigmenwechsel wurde bei Vattenfall immer mehr spürbar.

„Wir wollten von Grund auf alles neu machen, den Fachbereichen aber gleichzeitig alle Möglichkeiten zur Verfügung stellen, die sie bis dato auch nutzen konnten“, erzählt Krüger von der Frühphase. „Eine der größten Herausforderungen war damals, dass die dezentralen Lösungen teilweise schon genutzt wurden und wir diese in eine zentrale Enterprise Lösung überführen mussten“. Sowas geht nur mit Experten, die Krüger und sein Team bei der initions AG fanden. Der Microsoft Partner und Spezialist für Intelligent Cloud konnte seine zwanzigjährige Erfahrung auf diesem Gebiet in das Projekt einbringen und so entwickelte man gemeinsam die Strategie zum Aufbau einer unternehmensweit einheitlichen Plattform für Data & Analytics.

Mit Unterstützung des Top Managements fingen Matthias Krüger und sein Team also an, eine Enterprise Cloud Plattform basierend auf Microsoft Azure aufzubauen. Die neuen zentralen Cloud-Dienste waren so innerhalb des Unternehmens skalierbar und konnten von der Vattenfall IT und deren Partnern gewartet werden. Aber noch wichtiger war: Architektur und IT-Security waren bei der Enterprise Plattform von Anfang an eingebunden, wodurch die Grundlage für die Wiederverwendung innerhalb des Unternehmens sichergestellt war.

Die Azure Cloud Services haben uns den Gestaltungsspielraum gegeben, etwas vollkommen Neues aufzubauen. Durch den Support unseres Managements und die richtigen Leute zum richtigen Zeitpunkt ist das Projekt ein voller Erfolg geworden – und nicht nur irgendein beliebiges IT-Projekt.
Matthias Krüger, Manager Digital Platform Enablement, Vattenfall IT
Lösung

Intelligence Cloud auf Basis des Microsoft Technologie-Stacks

Out-of-the-Box statt individuell – Matthias Krüger und Ulf Ackermann, Business Unit Director bei der initions AG, planten den Einsatz eines Standarddienstes, der sich an der ausgegebenen Konzernstrategie „Cloud-first“ und „Microsoft-first“ orientierte. Auch wenn zahlreiche Standard-Werkzeuge zukünftig als Project-Accelerator genutzt werden können, muss auch ein sinnvoller Mix an Individualentwicklung abgewogen werden. Aus diesem Grund wurde innerhalb der IT ein eigenes Cloud-Enablement-Team gegründet, das explizit die Schritte von der Architektur zur Software-Entwicklung und Automatisierung angehen sollte. Dieses zentrale Team diente zugleich als Kick-Starter für zukünftige Projekte auf der neu aufzusetzenden Plattform.

Mit konkreten Business Use-Cases ging das Projektteam auf die verschiedenen Geschäftsbereiche zu und bot ihnen eine neue Plattform für Data & Analytics Services auf Basis von Microsoft Azure an. Neben den Azure Services gehören zum Framework der Plattform auch standardisierte Projektumgebungen für Workflow-Management, Codeverwaltung und wiederverwendbare Bereitstellungsprozesse. Die Machbarkeiten sowie added Values für die dezentralen Geschäftsbereiche wurden in ausgewählten Proof-of-Concepts (PoC) gemeinsamen eruiert. Letztlich überzeugte die Kombination aus weniger Aufwand zu besseren Konditionen. Denn die benötigte Infrastruktur in der Cloud musste von den Fachbereichen nicht mehr manuell aufgebaut, gemonitort und betrieben werden. Stattdessen können nun vorkonfektionierte Plattformservices, die auch zentrale Prozesse und Security abdecken, in Anspruch genommen werden. So wurde mit dem Cloud Service Portal ein geführter Prozess für die Bereitstellung, das Monitoring, die Quellcode-Verwaltung und die Abrechnung von Azure Ressourcen etabliert. Durch die enge Integration der betroffenen Abteilungen in die jeweiligen Initiativen, handelte es sich nicht mehr nur um ein reines IT-Projekt, sondern um eine Gemeinschaftsleistung bei Vattenfall.

Nach mittlerweile über drei Jahren hat sich die Cloud Plattform als Unternehmensstandard etabliert, und mehrere Projekte im Bereich BIG DATA / Analytics und im Bereich Digitalisierung von Geschäftsprozessen wurden umgesetzt.

IT-Projekte haben viel mit technischen Herausforderungen zu tun. Aber am Ende des Tages werden auch diese von den Menschen getragen, die diese Initiative begründen. „Einer der größten Erfolgsfaktoren war die Zusammensetzung des Projektteams sowie das Vorstands-Alignment“, sagt Ulf Ackermann. Die Unternehmensleitung hat die Projektinitiative uneingeschränkt unterstützt und von Beginn an die Investitionen in Teams für Operations, Security, Monitoring sowie Governance gefördert. Krüger ergänzt: „Wir haben unseren Fachbereichen das Versprechen gegeben, dass sie innerhalb von fünf Wochen eine Umgebung erhalten, die ihre Anforderungen erfüllt. Und dieses Versprechen konnten wir dank initions problemlos halten. Lieferfähigkeit, ein gutes Konzept und technisches Wissen gepaart mit einer ordentlichen Portion Mut, war unser Rezept zum Erfolg.“

tl;dr

Die Cloud Plattform als Unternehmensstandard

Wo früher mehrere Reporting-Tools im Einsatz waren, können Auswertungen nun über eine einzige Technologie-Plattform in einem einheitlichen Governance-Modell erstellt werden. Über Power BI lassen sich Markt- oder Kundendaten im Terabyte-Bereich schnell und einfach visualisieren. Die Data & Analytics Plattform deckt fast die komplette Palette von Microsoft ab. Der Vertrieb von Vattenfall und deren Marketingabteilung sind nun zum Beispiel in der Lage detaillierte Analysen von Marktdaten vorzunehmen, welche in traditionellen BI-Lösungen nicht möglich gewesen wären.

Ulf AckermannManaging Directormindcurv: data & ai, Hamburg+49 (0)40 8221 71-300

Ulf Ackermann